It's raining men - oder so

Das Aufstehen fiel schon etwas schwerer, denn zum Einen regnete es in Strömen, zum Anderen war uns bewusst, dass heute schon unser letzter Tag in NY anbrechen sollte.

 

Wir trafen uns dann aber wie immer bei Andrews, nachdem ich zuvor aber noch unseren AirLink-Shuttle für den nächsten Vormittag um 11.00 h bestellte, denn meine gewünschte Abholzeit von 11.30 Uhr war nicht möglich.

 

Da meine Schwester ihren Shuttle noch nicht bestellt hatte, machten wir uns nach den Frühstück noch einmal zum "The New Yorker" auf, immer noch im strömenden Regen, damit sie ebenfalls ihren Shuttle bestellen konnte. Sie tat es dann über die Rezeption, die ihr einredeten, sie solle sich schon um 10 h abholen lassen (unser Flug ging um 15.35 h ab JFK) und den Shuttle dann auch so bestellten.

 

Das Wetter wollte und wollte, trotz meiner Stoßgebete (als katholische Religionslehrerin machte ich mir da doch Hoffnung), nicht besser werden und so verbrachten wir noch einige Zeit in der Lobby und diskutierten.

 

Ich wollte die Zeit zu einem Museumsbesuch nutzen, aber außer meinen Sohn konnte ich niemand so wirklich überzeugen. So machten wir uns irgendwann per Subway auf Richtung Grand Central Station. Dort genossen wir das Treiben, einen Kaffee und ein Chicken-Parmesan-Pannini und wagten ab und zu einen Blick in 42th Str, immer noch in der Hoffnung, dass der Regen endlich aufhören würde.

 

Jedes Mal, wenn wir die Straße betraten, stürzte der gleiche Regenschirmverkäufer mit einem unglaublich schnellen "mbrlla, mbrlla" auf uns zu, der Arme konnte ja nicht wissen, dass ich Regenschirm-Total-Verweigerer bin.

 

Irgendwann entschlossen wir uns trotz immer noch strömendem Regen die Subway Richtung Canal Street zu betreten, denn ich wollte unbedingt nach Chinatown. Weniger wegen Jan und mir, wir hatten im Vorjahr ja China (Peking & Shanghai) wirklich "chinesisch" erlebt, aber ich dachte vor allem an Fabi und meine Schwester. Die Anfahrt gestaltete sich jedoch schwerer als gedacht, denn auf Grund des Wetters war es unglaublich voll unter der Erde und dann passierte das, worüber wir vorher nie nachgedacht hatten:

 

Die Jungs waren im Wagen, die Tür ging zu und meine Schwester und ich standen draußen ... und weg waren sie. Ja, hm, was soll ich sagen, man hält uns bestimmt für total verrückt, aber die Jungs wussten weder, wo sie aussteigen sollten, noch hatten sie Handys, Hotelkarte oder Geld bei sich. Da ich ihnen aber gesunden Menschenverstand unterstellte, wollte ich einfach die nächste Subway nehmen, da ich vermutete, dass die Beiden an der nächsten Haltestelle aussteigen und dort auf uns warten würden. Meine Schwester "tickt" aber anders und so nahm ich alleine die nächste Subway, sie wollte Stellung halten, falls die Jungs zurückkämen. Natürlich standen die beiden an der nächsten Haltestelle und lachten über unsere schwachsinnige "Lösung", wir fuhren jedoch dann zu dritt zurück, um meine Schwester abzuholen, die sich wirklich nicht vom Fleck gerührt hatte.

 

Wiedervereint unternahmen wir den zweiten Versuch die Canalstreet zu erreichen. Unser Versuch Chinatown zu besuchen scheiterte jedoch nach ca. 500 m. Es waren wirklich nur noch "Regenschirme" unterwegs und irgendwie habe ich die genau die passende Größe um alle Schirmdrähte New Yorks in Augennähe zu haben. Meiner Schwester erging es nicht besser und nachdem ihre Brille auf dem Boden landete, beschlossen wir das Unterfangen aufzugeben und machten uns erst einmal wieder Richtung Hotel auf.

 

Was hilft bei Frust besser als Essen? Jan und ich entschlossen uns zu klebrig süßen, bunten Donuts und zum Packen, um bei endendem Regen einfach mehr Zeit zu haben.

 

Um 16 h war es endlich soweit, es regnete nicht mehr!!! Jan war müde, ich wollte raus, zum Essen waren wir erst um 19.30 h verabredet.

 

Also zog ich mit meiner Kamera alleine los Richtung Bryant Park. Dort war es so kurz nach dem Regen fast menschenleer und ich genoß das Umherlaufen und Fotografieren, trotz des schlechten Lichtes. Dann führte mich mein Weg weiter Richtung Flatiron Building, unterwegs bekam ich eine SMS von Jan. Er bereute wohl nicht mitgekommen zu sein, der Arme.  Um 19 h war ich wieder im Hotel und wir machten uns kurz darauf auf, meine Schwester und Fabi zu treffen.

 

Meine Schwester hatte uns von einem schönen Steakhouse erzählt, welches sie auf der 7th Ave "gesehen" hatte. Steak hörte sich gut an und so machten wir uns auf die Suche. Leider vergeblich, wo sie das Steakhouse gesehen hatte, wissen wir immer noch nicht, aber schließlich landeten wir bei Applebee's in der 42th Str. Das Essen war sehr lecker, die Jungs genossen Steak und Chicken, wir Spareribs und Bier (7,20 $!!!! ein Glas), der Service war gut, die Preise fand ich etwas überzogen, aber es war unser letzter Abend und die Laune wollten wir uns durch nichts mehr verderben lassen.

 

Es folgte ein letzter Gang über den Times Square, ich wollte nicht melancholisch werden und beschloss an diesem Abend auf keinen Fall wieder 20 Jahre bis zu meinem nächsten Besuch verstreichen zu lassen (und so ganz still und heimlich schlich sich der Gedanke ein, dass NY einmal ganz alleine - ich und die Kamera - bestimmt auch nicht falsch wäre).

 

Aber der Abend war ja noch nicht zu Ende ... meine Schwester wollte unbedingt noch zwei dieser Schaumstoff-Miss-Liberty-Strahlenkränze und so betraten wir einen Laden am Broadway ... einer der Verkäufer schaute mich an, dann meine Kamera und dann kam das skurrilste Einkaufserlebnis in NY in Gang. Der wirklich nette und überaus charmante Mensch wollte mir nämlich ein Objektivaufsatz verkaufen. Zunächst pries er das "Ding" nur mit Worten an, um mir danach mit Hilfe meiner Kamera Beispielfotos zu zeigen. Nunja, zu Hause hatte ich schon einen Fisheye-Aufsatz, der sich aber im Nachhinein als Fehlkauf heraus stellte, da ich ihn wirklich fast nie nutze. Das "Ding" fand ich aber irgendwie schon toll und ich kann Begeisterung schlecht verbergen ... so kamen wir irgendwie, irgendwann zu den Preisverhandlungen. Ziemlich schnell - und da wurde selbst ich hellhörig (ja, ich bin ein immer "gutdenkender" Mensch, was nicht unbedingt vorteilhaft ist), denn ziemlich schnell änderte sich der Preis von 1095 $ auf 200 $ - nunja 200 $, dachte ich mir ... und beschloss trotzt merkwürdigem Bauchgefühl den Deal abzuschließen und meine Kreditkarte über den Tisch zu schieben. Die beiden Strahlenkränze sollte meine Schwester als Geschenk erhalten. Aber es schien ein Problem mit meiner Kreditkarte zu geben, angeblich wollte sie die Summe von 200 $ nicht, wohl aber die von 50 $, den Rest sollten wir doch einfach bar bezahlen. Das wollte ich aber nicht und bestand auf Rückbuchung, nach einigem Hin- und Her buchte man die 50 $ zurück und wir verließen nach vielen Diskussionen den Laden ... meine Schwester die Strahlenkränze immer noch fest in der Hand  ... aber ob des geplatzten Geschäfts, musste sie diese dann auch zurückgeben ... später in Hotel mussten Jan und ich noch so viel lachen, da sie entrüstet ausrief: "Aber die habt ihr mir doch geschenkt!"

 

Um 1 h lagen wir schließlich im Bett, müde, trotz eines solchen, leider durchs Wetter beeinflussten Tages.

 

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Und zum Schluss des 5. Tages ein seltenes Foto von mir und Jan, weil ich Fotos von mir hasse, aber die Laune war einfach zu gut:

 

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