Dienstag, den 30.3.2010 „Tag der sterbenden Regenschirme“

Um 4 Uhr war ich wach. Franz saß immer noch am Fenster und Jan schlummerte noch. Also beschloss ich mich auch noch einmal zum Schlafen zu zwingen, was mir auch gut gelang.

 

Unser Zimmer hatte ja nur ein großes Bett, welches ich mir also mit Sohnemann teilte, was an diesem Morgen dann zu einer Situation führte, über die wir heute immer noch lachen. Jan wurde gegen 6.30 h wach, aber wohl nicht richtig, denn er strich mir kurz übers Haar und murmelte verschlafen: „Guten Morgen, meine Schöne“, worauf ich ihm genauso verschlafen antwortete: „Hallo, ich bin nicht Desi, sondern deine Mama!“. Nun mussten wir beide soviel lachen, dass wir auch gleich hellwach waren.

 

Der erste Weg ging ans Fenster, regnete es immer noch in Strömen. Irgendwie hatte ich mir den ersten Tag in New York anders vorgestellt und auch sämtliche Planungen wurden damit über den Haufen geschmissen.

 

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Es gab zunächst eine Dusche und dann zogen wir los, um uns im The Flame Restaurant, welches ich mir vorher auf menupages als eines unserer Frühstückslokalitäten ausgeguckt hatte, ein richtig (fettes) amerikanisches Frühstück einzuverleiben. Qualität und Preise waren okay und bei Eiern mit Speck stieg auch ein wenig unsere Laune.

 

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Als wir wieder vor die Türe traten und einen relativ trockenen Flecken Erde für eine Zigarette suchten, schworen wir uns, dass das Wetter uns nicht den ersten Tag versauen sollte und deshalb ging unser erster Weg dann auch in einen kleinen Schuhreparaturladen, der ebenfalls Schirme verkaufte, so wollten und sollten wir dem Wetter trotzen.

 

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Weiter zur Subway am Columbus Circle, 7 Tage – Metrocard gezogen und ab Richtung Downtown, denn wir wollten sehen, was sich am Ground Zero getan hat.

 

Nun, viel hat sich nicht getan, aber es schüttete weiter wie aus Eimern und es war extrem windig, so dass an Laufen mit Schirm überhaupt nicht zu denken war. Was tut man also so früh? Man schaut mal eben ins Century 21, vielleicht findet man ja gerade heute das „Schnäppchen des Lebens“ – Jan wurde dann auch schnell bei den T-Shirts fündig.

 

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Danach gab es erst einmal einen Caramel Machiatto und danach kämpften wir uns gegen Wind und Regen bis zur St. Pauls Chapel durch, die wir im letzten Jahr irgendwie ausgelassen hatten. Dort verbrachten wir lange Zeit und nahmen auch an einem kleinen Gedenkgottesdienst teil, den ich sehr ergreifend fand.

 

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Weiter gings zur 9/11 Memorial Preview Site. Mir gefällt das Modell sehr, sehr gut und ich denke, wenn es wirklich so gebaut wird – irgendwann -, bekommt New York einen wunderschönen und ehrwürdigen Platz zur Erinnerung an die grässlichen Vorkommnisse des 11. Septembers.

 

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Als nächstes machten wir uns - nun nur noch bei Nieselregen - auf den Weg zum World Financial Center, denn wir wollten doch auch, wie Tom Hanks in „Email für dich“, New Jersey grüßen, zudem bietet sich ja von dort auch noch einmal ein ganz anderer Blick auf die große Baustelle.

 

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Nach ausgiebigem Sitzen, Gucken und Grüßen ging es Richtung Federal Bank of Reserve, denn dort hatten wir um 14.30 h einen Termin zur Führung. Nunja, spektakulär ist etwas anderes, aber ich fand es schon sehr interessant und bereue nicht daran teilgenommen zu haben.

 

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Nach der Führung regnete es wieder sehr stark und so beschlossen wir zunächst ins Hotel zu fahren, um unsere, den ganzen Tag über schon, klammen Klamotten zu wechseln und später zu entscheiden, wo wir den Abend verbringen würden.

 

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Aber daraus wurde irgendwie nichts mehr … nach warmer Dusche, Anruf nach Hause und einigen Worten (... Sätzen, Romanen) von Jan mit Freundin über msm … sind wir beide wohl eingeschlafen. Und ich glaube, wir haben von besserem Wetter geträumt.

 

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Den Namen "Tag der sterbenden Regenschirme" gab es jedenfalls nach diesen Eindrücken:

 

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