Montag, 1.4.2013: Eine "Kaffeefahrt nach Antalya"


Ich hatte sehr schlecht geschlafen, was daran lag, dass ich mich im "Dreckzimmer" des Melissa Garden Hotels einfach nicht wohl fühlte. Ich war froh dort nur insgesamt drei Nächte verbringen zu müssen und bedauerte schon einmal alle Menschen, die hier vielleicht ihren Jahresurlaub verbringen wollen oder müssen - da würde ich doch lieber, trotz widriger Witterung, lieber auf der heimischen Terrasse bleiben. Gruselig.

 

Heute war jedenfalls "Kaffeefahrt-Tag" und so ging es nach dem Frühstück zunächst in eine Schmuckfabrik. Dort angekommen, wurden wir über die lange Schmuckherstellungstradition der Türkei belehrt und durften einigen gelangweilten Goldschmieden bei der Arbeit zu sehen. Diese Alibi-Veranstaltung war jedoch nach 15 Minuten beendet und wir wurden in die heiligen Verkaufshallen entlassen. Scheinbar benahmen wir uns aber nicht anständig, denn wir bewegten uns in einer Vierergruppe und unterhielten uns dabei - jedenfalls wurden wir ziemlich schnell von einer "Beraterin" nach draußen geleitet, da wir mit unserer Unterhaltung die Verkaufsverhandlungen stören würden. Na, uns sollte es Recht sein. Wir tranken im angeschlossenen Cafe Tee bzw. Kaffee und waren dem "Wahnsinn" entkommen.

 

Ob jemand etwas gekauft hat? Ich weiß nur, dass Silke eine wirklich schöne Kette mit zwei Perlen gekauft hat.

 

Aber noch war unsere "Kaffeefahrt" nicht beendet, denn nachdem wir mit dem Bus das Gelände der Schmuckfabrik verlassen hatten, bogen wir kurz danach auf den Parkplatz einer Lederfabrikation ein.

 

Wieder bekamen wir unseren "Anstecker", der ganz deutlich macht zu welchem Reiseführer wir gehören.

Nachdem uns wieder etwas über die traditionelle Lederverarbeitung erzählt worden war, durften wir eine Modenshow genießen - sogar Lydia durfte als Model auftreten, hihi. Okay, es gab einige Jacken, die mir besonders an Jan gefallen hätten - aber ich kaufe doch nichts, ohne das er es anprobiert hat.

 

Übrigens fragte der nette Berater/Moderator der Show, wer einen Raki trinken will. Überraschenderweise war dies zu dieser frühen Stunde doch fast die Hälfte unserer Reisegruppe - der Raki wurde allerdings nie serviert! Faux pas! - Vor allem wenn man immer wieder seine Gastfreundschaft "propagiert".

 

Wie beim Schmuck ging es nach der Modenshow direkt in die Verkaufshallen der Lederfabrikation. Auch hier waren wieder unzählige "Berater" unterwegs. Nachdem wir lediglich das Interesse an Taschen äußerten, durften wir in ein tieferliegendes Stockwerk wechseln.

 

Ich wollte ja gar keine Tasche, sondern für Peter und Jan jeweils ein neues Portemonnaie - hey, das waren ja wirklich mal günstige Preise -> 180 € wollte ich schon immer mal für ein Portemonnaie bezahlen ;-). Von diesem "Mondpreis" sollten noch diverse Prozente abgehen, aber allein der Ausgangspreis verdarb mir jegliche Kauflust - ich wollte raus!

 

Nun mir ist bewusst, dass die Rundreisen durch die Türkei vom türkischen Staat gesponsort sind, aber muss man dann in solche "Einkaufsfallen" führen????

 

Unmöglich fand ich auch dann den Spruch unseres Reiseleiters Ismail nach beiden "Kaffeefahrten": "Ich höre und sehe, dass Deutschland sehr arm geworden ist" - nunja, wenn ich 20 % Provision bei Verkauf kassieren würde und wirklich nur wenige etwas kaufen, kann man ihn ja fast verstehen *kicher*.

 

Jedenfalls gab es nach diesen Touristenfallen auch noch etwas anderes zu sehen: Wir fuhren nach Antalya und dort zuerst in den Düden-Park mit seinem Wasserfall.

Anschließend waren wir in einem Restaurant in der Region Antalya zum Mittagessen. Das war wirklich wieder sehr schön: direkt am Meer, wir saßen unter Sonnenschirmen bzw. Bäumen und durften ein sehr leckeres Mittagessen genießen.

Elke und ich gingen anschließend noch einmal an den Strand.

 

Herrlich, die sommerlichen Temperaturen am Meer genießen zu dürfen:

Verfressene Schnecken
Verfressene Schnecken
Noch einmal verfressene Schnecken
Noch einmal verfressene Schnecken
Frühlingsgefühle
Frühlingsgefühle

Danach wurden wir von Sinasi und Ismail in die Altstadt von Antalya gebracht: Ismail erklärte uns den Weg zum historischen Hafen - kam aber wieder einmal nicht mit. Langsam aber sicher hatte ich den Eindruck, dass unser Reiseleiter ein wenig lauffaul war  bzw. sich lieber in den Cafes und Restaurants aufhielt (wer Böses denkt, kommt auf die Idee, dass er dort auf seine Provision wartet) ;-).

 

Jedenfalls machte sich ein Teil der Reisegruppe auf den Weg zum historischen Hafen und musste dabei doch glatt einen Zaun überklettern, von dem der Herr Ismail noch nichts wusste :-)

Vom Hafen aus ging ich mit Silke durch die Altstadt. Ich kaufte dort mein "osmanisches Fleischgewürz" zu einem astronomischen Preis von 18 TL für 100 g - im Basar gab es das Gleiche für ca. die Hälfte!" - aber es riecht bzw. roch soooo gut :-)

 

Die Händler in der Altstadt und auch später im Basar fand ich übrigens sehr nett, kreativ und wenig aufdringlich. Beliebte und witzige Sprüche waren: "Komm rein, alles gefaked, aber gut!" oder "Du hast schöne Haare, ich hab gute Ware!" oder man wurde wie bei Oskar mit einem Tee angelockt :-)

 

Im Basar habe ich schließlich auch die beiden Portemonnaies für Peter und Jan erstanden: zwei tolle Geldbörsen mit dem "Boss-Logo" für zusammen ca. 32 € und ob die nun "falsch" oder "echt" sind, juckt mich reichlich wenig - es kann eh niemand feststellen!

 

Ein paar Bilder aus dem Basar möchte ich trotzdem noch zeigen:

Alle andren Bilder aus Antalya gibt es in der Galerie "Antalya".

 

Nach Rückkehr ins Hotel gingen wir Irgendwann zum Abendessen und trafen uns danach in der Hotelbar, denn wir wollten ein wenig "Abschied feiern".

Nett wars - und es waren nicht nur die Mädels mit Helmut anwesend!

 

Als ich dann an der Rezeption meine Rechnung mit der Kreditkarte bezahlen wollte, kam es doch noch zu Komplikationen - man wollte einen PIN-Code von mir ... Ohje, PIN - Code für die Kreditkarte, sowas habe ich ja gar nicht auf dem Plan. Nach mehrmaligen Versuchen entschied ich, das Bezahlprozedere auf den nächsten Morgen zu verschieben und da ich kein Bargeld mehr hatte, müsste ich zur Not eines meiner Mädels "anpumpen".