6. Tag: Freitag, 18.10.2013 - Wie man unerwartet zum Hochseefischer wird

Den Handywecker hatte ich vorsorglich auf 7 Uhr gestellt, denn um 9.40 Uhr sollte ich vom gegenüberliegenden Hotel abgeholt werden, um nach Orzola zu fahren und dort einen schicken Glasboden-Katamaran zu besteigen, der mich nach La Graciosa bringen sollten. Später sollte es Paella an Bord geben und am Nachmittag sollte es zum Schnorcheln und Kajak fahren gehen.

 

Hach, was freute ich mich auf diesen Tag.

 

Ich schaffte es auch nicht vor dem Wecker wach zu werden, bevor James Blunt aber ein zweites Mal singen sollte, stand ich doch lieber auf ;-), hüpfte unter die Dusche, zog mich an und ging frühstücken. Da es ja ein Mittagessen geben sollte, blieb ich heute wieder bei Toast und Obst und hatte noch ausreichend Zeit auf meiner Terrasse einen Kaffee zu genießen. Dann schnappte ich Rucksack und Kamera und lief über die Straße zum Hotel Coronas Playa.

Kurz nach mir kamen auch Katja und Harald an, die ebenfalls mit Berge & Meer unterwegs waren und zum Katamaran wollten.

 

Wir warteten und warteten und warteten. Um 10 Uhr beschloss Katja bei Notfall-Nummer, die wir von unserer Reiseleiterin erhalten hatten anzurufen. Zunächst sprach sie mit einem Mitarbeiter, der sie dann in eine Warteschleife schickte. Nach 5 Minuten legte sie auf und wir hofften, wir würden gleich zurückgerufen werden. Leider geschah gar nichts. Um 10.15 Uhr machten sich Katja und harald auf zur Rezeption unseres Hotels und wollten von dort noch einmal mit TUI telefonieren. Ich hielt die Stellung und versprach einen eventuell auftauchenden Bus aufzuhalten.

 

10 Minuten später winkte mir Harald zu, ich sollte ins Hotel kommen.

Ein Herr von TUI hatte am telefon von einem Problem gesprochen, aber man würde zurückrufen und sich um uns kümmern. Wir saßen bis 11 Uhr ohne den angekündigten Rückruf in der Rezeption, dann versuchte es eine der Hotelangestellten noch einmal mit einem Anruf.

Wieder versprach man sich unseres Problems anzunehmen, machte aber deutlich, dass der Katamaran nun schon längst abgelegt hätte - ach?!!!!!!

Bis 12 Uhr warteten wir weiter auf einen Rückruf. Erst als die Rezeptionistin ein weiteres Mal bei TUI anrief, bot man uns zwei Alternativen an: einen BBQ-Abend im Rancho Texas Park oder Hochseefischen von Puerto Calero aus. Schnell entschieden wir uns für das Fischen, denn eigentlich hatten wir uns ja alle auf einen Tag am und auf dem Meer gefreut - zudem uns auch die Verpflegung versprochen wurde.

Wieder hieß es 20 Minuten warten, denn man wollte checken, ob wir mit dem Taxi nach Puerto Calero fahren sollten oder ob es eine andere Transfermöglichkeit gab. Um 12.25 Uhr wurde uns dann telefonisch mitgeteilt, dass wir ein Taxi nach Puerto Calero nehmen sollten, der Preis würde uns auf dem Schiff erstattet werden. Wir sollten um 14 Uhr vor Ort sein, unsere Fahrt würde dann um 14.15 Uhr starten.

 

Wir entschieden uns sofort ein Taxi nach Puerto Calero zu nehmen, liefen dort noch ein wenig im Hafen herum, besuchten den kleinen Markt und gingen schließlich um 14.20 Uhr an Bord unseres Hochseefischerbootes. Mit uns stiegen noch 5 Franzosen ins Boot, die nun wirklich fischen wollten, sowie Inhaber und ein Mitarbeiter des Bootes.

 

Es folgen nun alle Bilder des Tages, denn so viele wurden es nicht:

 

Nun, was soll ich zu diesem Tag sagen?

 

Das man bemüht war, uns eine Alternative zu bieten, war okay. Leider war der halbe Tag mit Warten vorbei und der Hochseefischen-Ausflug nun wirklich nicht nach unserem Geschmack.

 

Es war überweigend sehr langweilig, denn der Kutter ankerte zwei Stunden vor der Küste und es gab nicht außer Meer und nochmals Meer. Als ich vorne am Bug des Schiffes eine ganze Zeit alleine saß, erinnerte ich mich nur an "Open Water 2", das Meer, die Geräusche der Wellen die ans Schiff schlugen . . .

 

Als die Franzosen dann auch noch Jagd auf einen kleinen Hammerhai machten, war es irgendwie mit meiner Laune ganz vorbei und ich versuchte den kleinen Hai zu beschwören doch möglichst weit weg zu schwimmen. Sie fingen ihn trotzdem :-(, machten ein Foto mit dem stark blutenden Tier und warfen ihn dann wieder ins Wasser. Der ganz Sinn einer solchen Aktion blieb und bleibt mir verborgen - nur damit man ein wenig Spaß bei einer solchen Jagd hat, werden wunderbare Meerestiere vielfach verletzt!

 

Ich war froh als der Motor wieder angeworfen wurde und wir unseren Weg zurück Richtung Puerto Calero zurücklegten.

 

Zu allem Übel hatte es sich noch richtig zugezogen, so dass wir nicht einmal einen schönen Sonnenuntergang erleben durften.

 

Hunger hatte ich auch, denn die versprochene Verpflegung bestand in meinem Fall aus zwei Dosen Bier auf mehr oder weniger nüchternem Magen ;-)

 

Die Frau des Kapitäns fuhr uns in ihrem Privatauto zurück ins Hotel, dort ging ich ohne Dusche nur noch zum Essen, duschte dann und trank noch ein Glas Wein auf der Terrasse.

 

Schade, ich hatte mich so auf La Graciosa und das Schnorcheln gefreut :-( - dabei hätte man mit kompetenten Mitarbeitern einfach morgens entscheiden können, dass wir ein Taxi nach Orzola nehmen sollten, dann hätten wir den Katamaran pünktlich erreicht. Ich werde am Wochenende diesbezüglich auch an Berge & Meer schreiben und bin gespannt, wie das Unternehmen darauf reagiert. Ich werde in Dodos Welt berichten.