Montag, 2. Juli 2018  - Anreise nach Ijmuiden und Fähre nach Newcastle

Mein Abenteuer beginnt um 7.35 Uhr: Das Auto ist gepackt, ich verabschiede mich von Peter und mache mich auf den Weg nach Holland. Anke (meine Navitante) sagt mir 470 km voraus, das sollte ja locker zu schaffen sein.

 

Viele Baustellen begleiten meinen Weg durch Deutschland - ich glaube, es gibt kein Land, wo so viel an Autobahnen gebaut wird. Das macht das Fahren etwas anstrengend und ich merke auch die letzten Wochen und den mangelnden Schlaf. So mache ich schon gegen 10 Uhr meine erste richtige Pause und gehe erst einmal frühstücken. Nach einem großen Cappuccino und einem Käsebrötchen geht es mir wieder besser.

 

Ich lege eine CD von Simon & Garfunkel in den CD Player - erstaunlich, ich kann fast alle Lieder noch mitsingen und tue dies auch lauthals, damit die Müdigkeit gar keine Chancen hat.

 

Gegen 12 Uhr werde ich von dieser aber doch übermannt. Nichts hilft mehr: kein Singen, kein Fenster öffnen, kein Gezappel auf dem Fahrersitz. Ich fahre auf den nächsten Parkplatz, stelle den Sitz in eine gemütliche Position und schlafe 20 Minuten wirklich tief und fest, gut, dass ich meinen Handywecker gestellt habe. ;)

 

Gegen 13.30 Uhr erreiche ich Ijmuiden, Anke kennt den Weg zum Fährterminal, weiß jedoch nichts von einer großen Baustelle. So muss ich wenden und mir selbst den neuen Weg suchen. Ich stelle Anke ab, bevor sie sauer wird, denn ihre dauernden Hinweise zum Wenden muss ich natürlich ignorieren und ich will es mir mit ihr nicht verscherzen, denn ich brauche sie noch.

 

Im Hafengebiet gibt es einige Fischläden, in welchen man auch frischen Fisch verzehren kann. Da ich dringend auf Toilette muss, halte ich an. Leider haben alle Läden keine Toilette, so dass ich ohne Toilettengang und Essen weiterfahre. Und dann geht alles ganz schnell. Es sind so früh nur wenige Autos unterwegs und ich bekomme meine Karten für Auto und Kabine und kann sofort aufs Schiff fahren.

 

Da rutscht mir schon der erste Stein vom Herzen, denn es ist genügend Platz zum Aussteigen (Regelmäßige Leser erinnern sich vielleicht an meine Kofferraum-Kletterei auf der Fähre nach Norwegen - hihi). Ich schnappe meinen Rucksack, in welchem Waschtasche und frische Unterwäsche, Tolino und Kamera ihren Platz finden) und meine Jacke und mache ich auf den Weg zu meiner Kabine. Dabei wird mir noch eine weitere Karte in die Hand gedrückt, auf der vermerkt ist, auf welchem Deck und bei welcher Tür mein Auto steht - sehr praktisch:

Die Kabine ist winzig, zu zweit könnte man sich nur sehr sparsam bewegen. Überhaupt wirkt das ganze Schiff ein wenig abgeranzt. Da war die Fähre der Colorline von Oslo nach Kiel doch ein ganz anderes Kaliber und hatte fast ein wenig "Kreuzfahrt-Charakter".

Egal, für eine Nacht werde ich auch hier schlafen können.

 

Aus Susans Bericht weiß ich von der Sky-Bar und mache mich auf den Weg dorthin. Noch ist wenig los, ich hole mir zwei Bier und eine Cola und belege einen Tisch in der Sonne. Hier verbringe ich die nächsten Stunden lesend, Menschen guckend, Bier trinkend und mich auf die nächsten Wochen freuend.

Mit der Überfahrt und der Kabine hatte ich auch das Abendessen und Frühstück im Buffet-Restaurant gebucht. Dorthin begebe ich mich dann um 19.45 Uhr - was ein Gewusel und das Essen eher unterdurchschnittlich. Es gibt ein Vorspeisenbuffet, ein Salatbuffet, internationale "Spezialitäten" (mediterran, asiatisch, BBQ) sowie "Spezialitäten" aus Holland und England. Fleisch und Fisch sind totgekocht und trocken und Pommes, naja, dafür ist dann der Preis von 19.95 € mehr als heftig. Im nächsten Jahr werde ich auf jeden Fall darauf verzichten. Ich habe jedoch einen großen Teller mit Vorspeisen, die nun auch keine große Küche sind, die man aber essen kann.

 

Uneingeschränkt empfehlen kann ich nur den Ceasars Salad und Käse mit Melone/Ananas ;)

Nach dem Essen unternehme ich noch einen kleinen Verdauungsspaziergang auf dem Schiff - dieser ist an der frischen Luft nur von Deck 10 über Deck 11 - Sky Bar und auf der anderen Seite wieder über Deck 11 und Deck 10 zurück möglich - und liege schließlich um 21.30 Uhr im Bett. Eigentlich will ich noch etwas lesen, aber ich komme nicht über eine Seite hinaus und bin auch schon eingeschlafen.