Donnerstag, 5. Juli 2018 - Yeah, mein Roadtrip beginnt jetzt wirklich - wunderschöne Ostküste

Um 6 Uhr bin ich auch ohne Wecker wach - ich freue mich nun auf meine Rundreise und will möglichst früh aus Edinburgh verschwinden.

 

Es ist nicht so, dass mir Edinburgh nicht gefallen hat - ganz im Gegenteil. Es ist eine wunderschöne Stadt und es gibt noch viel zu entdecken, dabei ist sie überschaubar groß und vermittelt oft Kleinstadtcharakter. Abends durch Pubs zu ziehen muss schön und interessant sein, zudem hat Edinburgh einige sehr interessante Museen.  Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt für mich und deshalb werde ich wiederkommen :)

 

Ich frühstücke gut - heute aber ohne Haggis und mache mich schon um 7.30 Uhr auf dem Weg zum Auto - wo mich der zweite Strafzettel erwartet ;)

 

Anke leitet mich schnell aus der Stadt. Mein erstes Ziel ist St. Andrews, dort will ich die berühmten Ruinen der Kathedrale besuchen.  Unterwegs würde ich manchmal gerne eine Foto machen, aber an schönen Stellen fehlt es an Haltemöglichkeiten und dort wo ich halten darf, ist es nicht schön - es muss also ohne Fotos gehen.

 

Um 9.15 Uhr erreiche ich St. Andrews und dort ist die Hölle los ... alle Parkpltze rund um die  "Cathedral" sind belegt. Heute singt dort ein berühmter Chor und es ist maximaler Andrang. Zunächst möchte ich nicht aufgeben und fahre  gefühlte 28 x die Runde - ich gebe doch auf und weiß auch gar nicht, ob mir der Andrang auf dem Gelände wirklich Spaß machen würde. Da noch einige Ruinen auf mich warten, verwerfe ich die Idee, halte aber doch für einen Kaffee und einen O-Saft. Der Gesang vom Cathedral - Gelände hallt in der ganzen Stadt wieder - wunderschön.

St. Andrews selbst gefällt mir richtig gut, hier könnte ich mir auf einer weiteren Reise durchaus einen Stopp bzw. eine Übernachtung vorstellen.

Da ich heute aber noch andere Ziele habe, mache ich mich weiter auf den Weg nach Stonehaven und anschließend zum Dunnotar Castle.

 

In Stonehaven halte ich am Hafen und vertrete mir ein wenig die Füße - ich habe unendlich Lust auf Meer. Mir gefällt, was ich sehe, das Wetter ist toll und ich genieße einfach mein Leben.

Der Parkplatz am Dunnotar Castle ist mehr als gut gefüllt und ich muss ein wenig warten, bis ich das Dickschiff abstellen kann. Dann mache ich ich mich auf den Weg. Schon unterwegs bin ich beeindruckt von der wundervollen Küstenlandschaft. Das Castle besuche ich nur kurz, mir ist einfach zu viel los.

Die verschiedenen Gebäude innerhalb der Burganlage umfassen einen Wohnturm aus dem 14. und ein Palastgebäude aus dem 16. Jahrhundert.

Die heute noch erkennbaren Gebäude stammen größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert, allerdings wird vermutet, dass auf ihrer Stelle bereits in grauer Vorzeit eine festungsartige Anlage stand. Aufgrund seiner bedeutenden strategischen Lage spielte Dunnottar Castle eine wichtige Rolle in der schottischen Geschichte, insbesondere vom frühen Mittelalter bis zur Rebellion der Jakobiten im 18. Jahrhundert.

Während der Englischen Bürgerkriege wurden in Dunnottar Castle die Schottischen Kronjuwelen vor den in Schottland einfallenden Truppen Oliver Cromwells versteckt, da dieser bereits die älteren englischen Kronjuwelen zerstören ließ. (Wikipedia)

Schön liegt das Castle und die Ausblicke auf die Küste sind ein Traum.

Für mich geht es dann weiter, denn ich möchte noch ein wenig mehr von der Küste sehen und habe noch einen schönen Spaziergang vor mir.

 

Leider muss ich an Aberdeen vorbei und dort ist es voll auf den Straßen und die wieder sehr vielen Kreisverkehre fordern konzentriertes Fahren. Trotzdem verfahre ich mich,  da ich eine falsche Ausfahrt nehme - naja so sehe ich noch ein wenig vom Hinterland und finde einen Aldi und kaufe Obst, Brot und etwas Käse für mein Abendpicknick sowie zwei Flaschen schottischen Gin für die Daheimgebliebenen.

Jetzt geht es aber weiter zu Bullers of Buchan, einer eingestürzten Meereshöhle südlich von Peterhead. Kein Auto steht am Parkplatz, ob ich hier richtig bin? Aber eine kleine Tafel und Wegweiser geben mir Sicherheit. Ich packe die Kamera und mache mich auf den Weg. Ich hatte einige Fotos im Netz gesehen, was mich aber wirklich erwartet ist um vieles besser :)

Hier, in dieser Art Trichter nisten tausende von Möwen und ihre Schreie erfüllen die Luft. Leider habe ich das Tele im Auto.

Ich bin ca. 1 Stunde unterwegs, dabei begegnet mir eine Familie aus der Schweiz und als ich schon fast wieder am Parkplatz bin, kommen mir zwei junge Frauen entgegen, die mich fragen, ob es sich lohnt weiter zu gehen - und wie! :)

 

Bei Regen sollte man übrigens gute Schuhe tragen, denn der Trampelpfad ist nicht befestigt und führt teilweise doch sehr nah am Abgrund vorbei.

Fürs Slains Castle ist es jetzt leider zu spät. Ich fahre trotzdem noch nach Cruden Bay, welches ein völlig kleines, verschlafenes Nest ist. Im Hafen stehen einige Wohnmobile. Ich finde einen Picknicktisch und genieße mein Baguette mit Käse und leckere Mango mit folgender Sicht:

Von hier ist es nicht mehr weit bis nach Peterhead - und da ich schon immer mal wissen wollte, was in Peters Kopf so los ist, habe ich mich für eine Übernachtung dort entschieden. Das B & B liegt am Ortseingang und hat einen wundervollen Blick auf den Hafen von Peterhead.

Keith erwartet mich schon und zeigt mir das Frühstückszimmer und mein Zimmer für diese Nacht, dann verabschiedet er sich, denn er hat noch etwas vor. So bin ich dann ganz allein im Haus, denn ich bin heute der einzige Gast. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang am Wasser entlang, liege aber schließlich schon bald im Bett und lese noch ein wenig.

Die Karte zum heutige Tag: