Dienstag, 17.07.2012 - Wunderschöne Wanderung, gesperrte Straße und noch ein wenig Offroad

Heute schliefen wir schon fast aus :-) - es war 6.30 Uhr als wir duschen gingen und unsere Rucksäcke für den Tag packten. Pünktlich um 7.00 Uhr gingen wir zum Frühstück. Für mich gab es Toast mit gekochtem Ei, Peter nahm mit Marmelade, Toast und Muffins. Dazu den wirklich guten Kaffee.

 

Um 7.30 Uhr saßen wir im Auto und bogen kurz danach auf die UT 128 ab. Diese führt direkt am Colorado entlang. Weit mussten wir aber nicht fahren, dann lag rechter Hand der Trailhead zur Morning Glory Bridge.

 

Die Morning Glory Bridge, die ja eigentlich ein Arch ist, liegt in einem Seitenarm des Negro Bill Canyon. Der 3,5 km lange Weg führt am Bach entlang und oft muss man diesen überqueren.

 

Das war eine tolle Wanderung! Die Bachquerungen machten totalen Spaß, die Landschaft war wunderschön und wir waren auch ganz alleine unterwegs. Erst an der Morning Glory Bridge stießen zwei Familien zu uns, allerdings über einen etwas ungewöhnlichen Weg ;-)

Nach etwas Klettern am Schluss des Trails, sahen wir nach ca. einer Stunde zum ersten Mal die Morning Glory Bridge. Schon von weitem sieht sie gewaltig aus, aber erst als wir direkt unter dem großen Steinbogen standen, konnten wir sehen, wie groß sie ist.

 

Hier war es herrlich kühl, wir suchten uns einen kleineren Felsen zum Sitzen, ich versuchte die Bridge im Foto einzufangen.

 

Von oben hörten wir plötzlich Stimmen und kurz danach seilten sich auch schon zwei Personen an der Wand hinter der Bridge ab.

Wir schauten uns das ganze noch ein paar Minuten an, dann machten wir uns auf den Rückweg, bevor es zu heiß sein würde.

 

Die Lichtverhältnisse waren nun ganz andere und somit war auch der Rückweg nicht langweilig. Besonders an den Bachquerungen hatten wir unseren Spaß :-)

Nach ungefähr drei Stunden nach Beginn der Wanderung waren wir wieder beim Auto. Man kann die Wanderung bestimmt schneller machen, wenn man weniger staunt und fotografiert, aber uns gefiel es so gut und wir hielten immer wieder an und setzten uns auch eine Weile an den Bach und rauchten in Ruhe eine Zigarette.

 

Auf dem Rückweg kamen uns dann übrigens doch noch einige Menschen entgegen. Zwei Frauen mit ihren vier Hunden, die ebenfalls viel Spaß am Bach hatten und eine schnaufende Rafting-Gruppe, alle im gleichen T-Shirt mit einem halben Liter Wasser in der Hand. Die vorletzte Dame fragte uns etwas verzweifelt, wie weit es noch wäre und dampfte dabei aus allen Poren, die arme ;-).

Am Auto tranken wir erst einmal einen gut gekühlten Kaffee und weiter ging unsere Fahrt auf der UT 128 nach Norden.

 

Wir fuhren einmal links ab auf eine kurze Gravelroad, die uns etwas näher an den Colorado brachte, richtig nah dran kamen aber aber leider nicht.

Dort hielten wir uns aber nicht lange auf, denn wir hatten heute noch etwas anderes vor. Also weiter auf der UT 128. Ca. 30 Meilen nach der Abzweigung von der US 191 biegt rechts die Onion Creek Road ab.

 

Die Onion Creek Road ist eine etwa 10 Meilen lange Dirtroad, die zum Fisher Valley führt. Das witzige an der Road ist, dass man immer wieder den Onion Creek mit dem Auto queren muss. 

Bei der ersten Querung fuhren wir noch sehr vorsichtig, aber dann machte es richtig Spaß und Peter ließ es ordentlich spritzen.

 

Aber nicht nur die Fahrt machte Spaß, auch die Landschaft entlang dieser Straße war traumhaft schön!

 

Leider war für uns nach ein paar Meilen Schluss, denn die Raod bröckelte am Rand stark ab und immer mehr Felsplatten und spitze Steine waren im Weg. Wir stellten das Auto an einem etwas breiterem Stück ab und Peter machte sich wieder einmal auf den Weg, um die weitere Strecke abzuschätzen.

 

Ich wartete rauchend am Auto, als ich plötzlich ein ziemlich lautes, metallisches Motorengeräusch hörte. Zunächst dachte ich an einen Hubschrauber oder so etwas, aber zu sehen war nichts. Peter war um die nächste Felsenecke verschwunden und mir war ein wenig gruselig, denn das Geräusch kam immer näher, ohne das ich etwas sah. Plötzlich kam ein riesiger Caterpillar um die Ecke und der Fahrer winkte mir fröhlich zu. Das war irgendwie total surreal, dieser Krach und der winkende Fahrer ;-).

 

Kurze Zeit später kam auch Peter zurück, er hatte mit dem Fahrer gesprochen, welcher ihn gefragt hatte, ob wir Probleme mit dem Wagen hätten.

 

Nein, noch hatten wir keine Probleme und da war auch keine haben wollten, entschieden wir uns umzukehren.

Unser nächstes Ziel an diesem Tag waren die Fisher Towers. Zum Fotografieren sollte man eigentlich zum Sonnenuntergang hierher kommen, da die imposanten Türme dann förmlich in der Sonne glühen. Aber erstens wollten wir nicht noch einmal am Abend bis hierher fahren und wir hatten auch Bedenken mit dem Wetter, denn die letzten Nachmittage hatte es immer zugezogen und war teilweise auch zu Gewittern gekommen. Also beschlossen wir das falsche Licht in Kauf zu nehmen.

 

Auf der Fahrt kam uns wieder unser Freund, der Caterpillar entgegen ;-)

 

Am Parkplatz der Fisher Towers stand ein Auto. Wir überlegten nur ganz kurz, den ca. 2,3 Meilen langen Trail zu laufen, ließen es dann aber wegen der Mittagshitze bleiben. Irgendwann einmal werden wir das nachholen.

 

Wir beließenen es also mit Blicken vom Parkplatz aus, die aber nicht minder schön waren.

Peter wollte sich gerne die La Sal Mountains etwas näher ansehen, denn vom Arches NP aus, sah es so aus. als würde auf den Bergen Schnee liegen :-)

 

Die La Sal Mountains, auch La Sal Range, sind eine Gebirgskette und liegen im Manti-La Sal National Forest. Die höchste Erhebung der Gebirgskette ist der 3.877 m hohe Mount Peale.

 

Im Frühsommer des Jahres 1776 entdeckte der spanische Missionar Silvestre Vélez de Escalante am Horizont die aus der Wüste aufragenden weißen schneebedeckten Gipfel der La Sal Mountains. Da er sich nicht vorstellen konnte, in diesem heißen unwirtlichen Gebiet Schnee zu sehen, hielt er die weißen Kuppen für reines Salz und nannte den Gebirgszug Sierra de la Sal, also "die salzigen Berge".

 

 

Wir fuhren also die UT 128 wieder Richtung Moab und bogen schließlich links in die La Sal Mountain Loop Road ein, die uns zunächst durch das Castle Valley führte, bevor sie in die Berge anstieg.

 

Leider ist die Qualität der folgenden Bilder nicht besonders gut. Ich hatte unbeabsichtig etwas an der Kamera verstellt und beim Fotografieren nicht darauf geachtet. Nachträglich ließ sich da leider nicht mehr viel machen :-(

 

Irgendwann kamen wir jedenfalls an ein Schild, dass uns die Sperrung der Straße voraus sagte. Das hatte ich schon im DA Forum gelesen und wir überlegten, was wir machen sollten. Wir fuhren einfach einmal weiter, zur Not müssten wir den gleichen Weg eben zurück.

Hier "oben" war es herrlich, kühler, grün und wir hatten immer wieder traumhafte Ausblicke und hielten oft an.

Als uns ein weiteres Schild auf die Sperrung der La Sal Mountain Loop Road hinwies, studierten wir noch einmal unsere Karte und beschlossen über die Sand Flats Road, eine Gravelroad, zurück nach Moab zu fahren.

 

Die Dirtroad war sehr gut zu fahren und die Landschaft war unbeschreiblich schön. Tolle Felsformationen und noch tollere Ausblicke auf Moab - einfach zum Genießen!

Ob die Formation oben einen Namen hat, wissen bzw. wussten wir nicht, wir nannten sie kurzerhand "die Liebenden", da die beiden Finnen so einträchtig ins Tal schauten

Gegen 18 Uhr waren wir dann endlich wieder in Moab, wir fuhren zum Motel, duschten und machten uns Moab-Fein :-)

 

Anschließend fuhren wir wieder zu ZAX, da hatte es uns sehr gut geschmeckt. Heute gab es für mich Ribs und Peter hatte einen Burger. Wir saßen und aßen auf der Terrasse und es war sehr, sehr lecker!

 

Später gab es nur noch ein Bier vor dem Zimmer, wir waren einfach "voll" an diesem Tag - also bitte nur noch schlafen!

 

Hier gehts zum 14. Tag: Tolle Ausblicke, tödliche Blicke und ein stiller Abend!