Mittwoch, 03.08.2016 - Ice, Ice, Baby

Dank Tabletten habe ich relativ gut geschlafen und bin fit, als ich um 6.30 Uhr vom Wecker geweckt werde. Es gibt einen Kaffee und Rosinenbrot am Tisch draußen, der Himmel zeigt viele Wolken, aber ab und an kann man sogar ein wenig "blau" erkennen.

 

Um 8.30 h mache ich mich auf den Weg zum Nigardsbreen. Schon die etwa 50 km weite Anfahrt ist jeden Meter wert. Erst geht es wieder am Lustrafjord entlang, der sich heute schön smaragdgrün zeigt.

Dann geht es durch ein wildes Tal immer weiter nach oben. Es gibt leider wieder keine richtigen Möglichkeiten zum Anhalten, was schade ist, denn der wilde Fluss entlang der Straße wäre das ein oder andere Bild wert.

 

Gegen 9.30 Uhr erreiche ich das neue Visitorcenter Breheimsenteret mit großem Parkplatz. Es gibt ein Cafe bzw. Selbstbedienungerestaurant, einen Souveniershop, ein Gletschermuseum sowie die Möglichkeit Gletschertouren zu buchen. Ich erkundige mich nach einer Tour, leider könnte ich erst am Nachmittag auf den Gletscher - also werde ich ihn mir nur aus der Ferne ansehen und ihn nicht besteigen.

 

Zunächst besuche ich aber das kleine Museum, welches gut gemacht ist und viele neue Informationen für mich bereit hält.

Von hier aus hat man nun mehrere Möglichkeiten zum Gletscher zu kommen. Man kann direkt von hier loslaufen - was mir aber wenig reizvoll erscheint - oder man fährt über eine kostpflichtige Straße weitere 8 km bis zu einem nächsten großen Parkplatz, ab hier starten auch die Gletschertouren. Ich will die 40 NOK = 4,30 € investieren und bis zum nächsten Parkplatz fahren. Da sich eine Fahrerin mit dem Schrankenmenschen schienbar länger über irgendetwas auseinandersetzt, habe ich Glück und werde durchgewunken. Ich finde dann auch schnell einen Parkplatz. Ab hier gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Entweder lässt man sich mit dem Boot über den Gletschersee näher heranbringen oder man läuft die ca. 2 km zum Gletscher.

Ich entscheide mich fürs Laufen und folge mehr oder weniger dem roten "T", welches den Weg kennzeichnet. Ich brauche ca. 90 Minuten bis zum Eis, der Weg führt über glatt geschliffene Felsen, manchmal muss ich etwas springen  oder zurücklaufen, wenn ich keinen guten Abstieg für die "kurzen Beinchen" finde. Wanderschuhe sind sinnvoll, denn nicht überall ist der Felsen griffig.

 

Es ist wunderschön hier und die Leute verlaufen sich auf dem Felsplateau, so setze ich mich auch immer wieder mal auf einen Felsen und genieße einfach.

Diese Farben! Ich bin hin und weg und kann mich gar nicht satt sehen. Setze mich auf einen Felsen und mache ein Obst-Picknick - ab und zu blinzelt sogar die Sonne hervor. Der Anblick des Gletschers versöhnt mich mit allen Regenwolken der letzten Tage. Ein ganz, ganz tolles Erlebnis - jetzt wünschte ich Peter wäre da und könnte dies auch sehen und erleben.

 

Nach über einer Stunde am Gletscher mache ich mich langsam auf den Rückweg, den ich auf den Felsen wieder suchen muss. Ich komme nicht wirklich schnell vorwärts, denn immer wieder richte ich meinen Blick zurück.

Außerdem scheint mittlerweile wirklich die Sonne und ich lege die ein oder andere Pause auf Felsen ein und strecke ihr mein Gesicht entgegen - Vitamin D ist schließlich wichtig :-).

 

Es ist schon fast 16 Uhr, als ich wieder am Auto bin. Glücklich und zufrieden fahre ich die wunderschöne Strecke zurück zum Campingplatz. Dort gibt es erst einmal einen Kaffee und dann noch einen kleinen Spaziergang am Fjord entlang.

Da die Wolken wieder einmal einen Sonnenuntergang verhindern, esse ich Nudeln mit Pesto, trinke das ein oder andere Gläschen Wein, telefoniere mit Peter und genieße den Abend vor meiner Hütte mit Buch.

 

Um 22 Uh liege ich müde, aber sehr zufrieden im Bett.

 

Unterkunft: Dalsøren Camping, Luster, 998 NOK = 107 €, Hytta mit

Selbstversorgung