Freitag, 20. Juli 2018 - Ein weiterer Tag rund um den Loch Lomond

Heute schlafe ich aus, das heißt, ich stehe ohne Wecker um 8 Uhr auf und genieße meinen ersten Kaffee auf der kleinen Terrasse mit Blick auf den See. Was mache ich heute?

 

Ich beschließe an den Loch Katrine zu fahren und zwar nach Stronachlachar. Später kann ich immer noch darüber nachdenken, ob ich das Finnich Glen besuche. Vom Finnich Glen habe ich tolle Fotos gesehen, aber der Zugang soll sehr schwierig sein, vor allem wenn der Boden nass ist. Ich weiß noch nicht, ob ich das alleine probieren möchte.

Nach einer Dusche und einem leckeren Frühstück aus Käsebrot mit Banane und weiteren zwei Tassen Kaffee, mache ich mich auf den Weg zum Loch Katrine.

In Stonanchlachar gönne ich mir einen Cappuccino und spaziere ein wenig herum - viel gibt es allerdings hier nicht zu sehen.

Gute Idee: Die ausgediente, wunderschöne alte Telefonzelle dient als Aufbewahrungsort für den Defi.

Da es noch früh am Tag ist und das Wetter auch nicht ganz so schlecht aussieht - die Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 40 % - beschließe ich Richtung Finnich Glen zu fahren, um mir wenigstens selbst einen Eindruck vom Abstieg in die Schlucht zu verschaffen.

 

Dort angekommen suche ich einen Parkplatz an der Straße, denn es gibt keine offiziellen Parkplätze. An einer Stelle stehen schon zwei Fahrzeuge und ich kann mein Dickschiff noch dahinter abstellen, auch wenn ich nun etwas schräg stehe ;)

Ich laufe die Straße entlang und über eine Brücke, hinter der Brücke geht es durch eine kleine Lücke einer Mauer und dann folge ich dem Trampelpfad zum Eingang in die Schlucht. Herrje, ist das steil!  An den Wänden sind Seile befestigt und die Stufen sehen rutschig und nicht sehr vertrauenerweckend aus.

 

Teufelchen und Engelchen streiten in meinem Kopf - Teufelchen siegt, wir wollen es probieren *diabolisches Kichern im Kopf*.

 

Die ersten Meter sind geschafft, Blick zurück:

Blick nach vorn - ob das wirklich eine gute Idee war?

Die Wände sind faszinierend und eigentlich will ich ja wirklich runter - ein bisschen Abenteuer muss sein - Teufelchen siegt.

Fast geschafft ;) Natürlich setze ich mich hier noch einmal auf den Hintern und fühlt  sich danach ziemlich feucht und matschig an.

Und dann bin ich unten - hach, wie gut, dass das Teufelchen gesiegt hat. Hätte ich jetzt noch das Stativ mit, meinen verlorenen ND Filter und Gummistiefel dann wäre das Ganze perfekt :) - so sind es nur 98 %. Sogar das Engelchen war zufrieden - dabei unkte das Teufelchen, dass wir ja auch wieder hoch müssen.

Da es teilweise doch recht duster in der Schlucht ist, kann man ein wenig mit den Belichtungszeiten spielen und kommt zu ganz vernünftigen Aufnahmen.

Eine wirklich tolle Location und da der Weg nicht ganz einfach ist, auch gar nicht überlaufen. Mit mir sind zwei Pärchen unterwegs, eins aus der Schweiz und eins aus England, die ebenfalls fotografieren und so nimmt man gegenseitig Rücksicht, es wird nur leise gesprochen und keiner läuft für ein Handy-Selfie vors Bild ;).

Nach einiger Zeit habe ich feuchte Füße, denn die Wanderschuhe halten zwar viel aus, aber ständigen Wasserkontakt eben nicht. Zeit für den Aufbruch. Bilder gibt es davon keine mehr, denn die Kamera habe ich vorsorglich in den Rucksack gepackt. Für den Aufstieg nutze ich alle viere und trotzdem rutsche zwei Mal aus und lande auf den Knien. Ey, ich sehe aus wie eine Sau - aber es hat sich gelohnt!

 

Am Auto kommen erst einmal eine Flasche Wasser und die Feuchttücher, die ich bei meinen Trips immer im Auto habe, zum Einsatz und auf den Sitz lege ich ein Handtuch. Ich muss ins Appartement und mich wieder menschlich herrichten ;)

 

Gegen 17 Uhr bin ich wieder im Appartement. Die Schuhe bekommen eine Ladung Kleenex gestopft, damit sie schneller trocknen und wandern gleich ins Auto, denn ich werde sie auf dem Rest der Reise nicht mehr brauchen. Die Hose fliegt in die Waschmaschine, vielleicht trocknet sie bis morgen, ansonsten darf sie dies auf der Rückbank tun. Und ich bekomme eine Dusche und werde Dank großem Handtuch auf jeden Fall trocken. Dann schmeiße ich mich in die Gammelhosen und schaue, was ich aus den noch vorhandenen Resten zu einem Abendessen verarbeiten kann, denn morgen bin ich im Hotel und dann geht es leider schon wieder auf Fähre. Ok, es wird kein Festmahl, aber es gibt so etwas ähnliches wie Bruschetta - also altes geröstetes Brot mit allem, was noch im Kühlschrank ist -   dazu zwei Gläser Wein - mein mitgebrachter Weißweinvorrat von sechs Flaschen ist damit auch vernichtet. Ich lese bis ca. 21 Uhr auf der Terrasse, dann wird es mir zu kühl und ich packe mein Hab und Gut zusammen, morgen muss es nur für einen Kaffee und die Croissants reichen, die ich als Gimmick in der Küche vorgefunden habe.

 

Die Karte zum heutigen Tag: