Schottland! Warum Schottland?

Nachdem ich 2016 von Norwegen zurück kam, wurde mir klar, dass ich im Sommer auch immer mal wieder Ziele im Norden und Westen Europas ansteuern möchte. Die Temperaturen reizen zum Aktiv sein - in Südfrankreich werde ich regelmäßig zur Pool-Potatoe und wechsel nur mehrmals täglich meinen Aufenthaltsort innerhalb weniger Meter: Küche, Terrasse (Schatten), Pool, Terrasse, Pool, Terrasse, Pool und abends noch einmal Küche. Sogar Einkaufen oder Essen gehen sind nur mit viel Schweiß verbunden und "irgendwie" anstrengend.

 

Da schon 2017 klar war, dass ich wieder alleine reisen werde, war die Wahl des Ziels gar nicht schwer: Andrea, Silvia, Susan und Horst aus dem Eumerika-Forum hatten mit ihren Berichten da so einen Stachel in mir gesetzt.

 

Nachdem die Würfel für Schottland gefallen waren, gab es noch viel zu tun. Zunächst die Überlegung Flug und Mietwagen oder Fähre und eigenes Auto. Da Schottland bekanntlich zum Britischen Königsreich gehört (wenn auch nicht unbedingt gerne) muss man links fahren und davor hatte ich ordentlich Respekt - gelinde ausgedrückt - nein, es machte mir richtig Angst. Angst kann ich am besten in heimischen Gefilden bekämpfen und so entschied ich mich für mein heimisches Dickschiff und somit die Fähre von Ijmuiden nach Newcastle.

Diese buchte ich dann im Januar 2018 - übrigens für den gleichen Preis, der im Dezember ausgeschrieben war, obwohl es bis dahin eigentlich Frühbucher-Rabatt geben sollte ;)

 

"Schottland? Was willst du da? Da gibt es doch nur Schafe." "Schottland - ein wunderbares Land!" - so verschiedenen waren die Reaktionen auf mein Reiseziel.

Da ich Schafe mag, war meine Wahl genau die richtige, wie sich herausstellen sollte.

 

Dann ging es an die Planung und die Buchung von Unterkünften. Gerne wollte ich wieder den Wechsel Hotel, B&B und Ferienwohnungen bzw. -häuser und dies ist mir auch gelungen. Fast alle Unterkünfte würde ich wieder buchen, falls nicht waren es wirklich nur Kleinigkeiten, die mich gestört haben, deshalb wird es dieses Mal im Bericht auch immer eine ausführliche Unterkunftsbeschreibung geben.

 

Kurz vor meiner Abreise hat sich die Welt dann noch einmal für mich überschlagen. Ende Mai verstarb völlig überraschend mein großer Bruder. Dies habe ich erst eine Woche nach seinem Tod erfahren und meine Schwestern weilten im Ausland. Schock und Trauer und die Verantwortung der ersten Schritte für eine entsprechende Verabschiedung lagen plötzlich in meinen Händen, dazu der Abschluss des Schuljahres und die Vorbereitungen fürs neue Schuljahr - ich war am Limit und kurz davor meine Reise zu stornieren. Peter war mir - wie immer - eine große Stütze, aber auch Jan, meine Schwestern und der Zuspruch aus dem Forum haben mich von diesem Schritt abgehalten.

 

Am 29. Juni haben wir meinen Bruder auf seiner letzten Reise begleitet - fast einen Monat nach seinem plötzlichen Herztod. Es war eine würdige und schöne Feier - ihm hätte es gefallen, glaube ich. Und während ich diese Worte schreibe, rollen schon wieder die Tränen. Das Leben kann manchmal schon ein echtes Arschloch sein!

 

Die letzten Tage vor meiner Reise waren voll bis oben hin - der neue Stundenplan sollte fertig sein, die LUSD auf dem neuesten Stand, Wäsche waschen und bügeln, die Vorräte für Peter anlegen, putzen und die das letzte Wochenende mit den Kindern möglichst schön gestalten. Am Sonntagabend war schließlich alles gepackt, das Auto voll getankt, alle Unterlagen 3x gecheckt - mein Schottland-Abenteuer konnte beginnen.

 

So ungefähr sollte meine Route aussehen:

 

Immer noch Lust mitzukommen, dann nichts wie rein ins Auto - es ist noch viel Platz!